Um welche Ruhe handelt es sich in Hebräer 3? Ist es dieselbe Ruhe die in Hebräer 4 beschrieben wird?
- Elia
- 20. Juni 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Juni 2024
In Hebräer 3 und 4 finden wir das Beispiel der Israeliten, als manche in der Wüste ihr Herz verhärtet, sich gegen Gott aufgelehnt haben und in Sünde fielen. Sie haben die Wunder von Gott gesehen, wie er sie aus Ägypten geführt hat, wie er ihnen übernatürlich Nahrung gegeben hat und trotzdem handelten sie treulos gegenüber Gott.
7 Deshalb, wie der Heilige Geist spricht: »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, 8 verhärtet eure Herzen nicht, wie in der Erbitterung an dem Tage der Versuchung in der Wüste, 9 wo eure Väter ⟨mich⟩ versuchten, indem sie ⟨mich⟩ auf die Probe stellten, und sie sahen meine Werke 10 vierzig Jahre. Deshalb zürnte ich diesem Geschlecht und sprach: Allezeit gehen sie irre mit dem Herzen. Sie aber haben meine Wege nicht erkannt. 11 So schwor ich in meinem Zorn: Sie sollen nimmermehr in meine Ruhe eingehen!«
Hebräer 3:7-11
Die Verhärtung des Herzens und der darauf folgende Ungehorsam führte dazu, dass sie nicht in die Ruhe eingehen konnten, welche Gott für sie bestimmt hatte. Sie haben die Verheissung nicht erlangt. Der Schreiber des Hebräer-Briefes erwähnt diese Begebenheit der Israeliten als Warnung für uns (die Warnung finden wir auch in 1. Korinther 10). Es gibt also ein Punkt wo eine Umkehr hier auf dieser Erde nicht mehr möglich ist. Ein Mensch kann sein Herz so verhärten, dass er wie die Israeliten damals in der Wüste, den Weg nicht mehr zu der Bestimmung, welche Gott für ihn gedacht hat, findet. Dies hat nichts mit der Errettung zu tun, sondern betrifft den Lebenswandel hier auf der Erde. In diesem Zusammenhang sind auch die Ausführungen in Hebräer 6 und 10 zu verstehen. Es ist also absolut notwendig in die Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel, wie damals bei den Israeliten, des Ungehorsams fällt:
Lasst uns nun eifrig sein, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams fällt!
Hebräer 4:11
Die Ruhe, welche im Hebräer Brief erwähnt wird, ist die Ruhe auf der Ebene der Seele. Es handelt sich also in den Kapiteln 3 und 4 um diesselbe Ruhe.
Unruhe haben Menschen, wenn sie Selbstanklage haben, durch Eigenanstrengung gerecht werden oder sich beweisen wollen, in der Sünde verharren, Schwierigkeiten in Beziehungen haben, Stolz und eifersüchtig und von Angst bestimmt sind. Dies ist nicht Gottes Absicht für unser Leben, sondern, dass wir in allen Bereichen zur Ruhe kommen.
In den beiden Kapiteln 3 und 4 des Hebräer-Briefes als auch an anderen Stellen in der Bibel finden sich Voraussetzungen, um in diese verheissene Ruhe einzugehen. Dies sind der Glauben an Gott und sein Wort (Hebräer 3:19 und Hebräer 4:1-3), nicht aus eigenen Werken das versuchen zu erlangen, was Jesus schon für uns getan hat (Hebräer 4:10, Epheser 2:8-9), ein Leben im Geist (Galater 5:16-21), einander unter Gläubigen zum Guten ermutigen (Hebräer 3:13, Galater 6:2), Anerkennung der Dienste Christi (Hebräer 13:18, 1. Thessalonicher 5:12-13) und für die Personen beten, die in Verantwortung stehen (1. Timotheus 2:1-2), Wachstum in der Nachfolge Jesu (Matthäus 11:29) und sich der Gegenwart Gottes bewusst sein und auf seine Stimme hören (Hebräer 3:15-16) [1].
[1] G. Ewing und R. Ewing, The Seven Key Truths, Grace Gospel Church, 2013, S. 40-43.
